Zürich (awp) - Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont hat im Weihnachtsquartal, also von Oktober bis Dezember, die Anleger mit einem leichten Umsatzwachstum positiv überrascht. Während die Lockdown-Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie das Geschäft in Europa belasteten, hat es sich in China kräftig erholt. Das kommt an der Börse sehr gut an.

Die Aktien der Richemont-Gruppe klettern am Mittwoch gegen 09.15 Uhr um 4,6 Prozent auf 87,30 Franken in die Höhe. Im Sog der Genfer kann der Uhrenkonzern Swatch an der Börse um 2,8 Prozent auf 262 Franken zulegen. Der Gesamtmarkt gewinnt gemessen am SMI 0,2 Prozent.

Sowohl Richemont als auch Swatch hatten an der Börse seit November kräftig an Wert gewonnen. Damals kostete eine Richemont-Aktie weniger als 60 Franken. Am Markt setzte sich die Meinung durch, dass sich die Luxusgüterindustrie mithilfe der Impfkampagnen rund um den Globus rascher als befürchtet von den Folgen der Coronakrise erholen kann.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 hat Richemont vor allem in China (Umsatz: +80%) stark zugelegt und dabei hätten sich die Schmuckmarken Cartier und Van Cleef & Arpels erfreulich entwickelt, schreibt Patrick Schwendimann von der ZKB. Da sei Richemont für die Zukunft sehr gut positioniert.

Richemont habe klar besser als erwartet abgeschnitten, kommentiert Vontobel-Analyst René Weber. Dabei blicke der Konzern dank starker Schmuckverkäufe auf das beste Weihnachtsquartal in der Firmengeschichte zurück. Auch er hebt das kräftige Wachstum in China positiv hervor und will sein Kursziel von aktuell 86 Franken erhöhen.

Derweil überrasche der Umsatzrückgang in Europa von einem Fünftel nicht, meint Luca Solca von Bernstein. Denn auf dem Kontinent fehlten die für die Luxusgüterbranche so wichtigen Touristen aus Asien nach wie vor. Mit Blick auf die Boutiquenschliessungen sei die Entwicklung in Europa gar besser als befürchtet ausgefallen, ergänzt Schwendimann.

Wo Licht ist, da ist bekanntlich aber auch Schatten. So fällt der Umsatz- und Wachstumsbeitrag aus dem Onlinevertrieb tiefer als erhofft aus. Angesichts des erfreulichen Abschneidens in den Bereichen Jewellery und Specialist Watchmakers sitzt die Enttäuschung darüber jedoch nicht sehr tief.

mk/rw