Zürich (awp) - Die Aktien von Richemont legen am Freitag in einem freundlichen Markt kräftig zu. Der Luxusgüterhersteller hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres (per Ende März 2022) die Umsätze mehr als verdoppeln können.

Die Aktien des Genfer Konzerns steigen um 09.15 Uhr um 1,0 Prozent auf 113,30 Franken. Zunächst war der Kurs bis 114,65 Franken gestiegen und hatte sich damit wieder dem am 9. Juni markierten Allzeithoch von 116,25 Franken angenähert. Richemont zählen mit einem Kursplus von mehr als 40 Prozent seit Jahresanfang zu den am besten gelaufenen Blue Chips. Im Sog von Richemont ziehen auch die Anteile von Rivale Swatch um 0,5 Prozent an. Derweil gewinnt der Gesamtmarkt gemessen am SMI 0,45 Prozent.

Richemont hat in allen Regionen und in sämtlichen Bereichen massiv zugelegt und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Insgesamt steigerte der Konzern den Umsatz im ersten Quartal um 121 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. Vor allem die Schmucksparte und die Uhrenmarken legten massiv zu. Im Vorjahr war der Umsatz wegen der Folgen der Coronapandemie allerdings um rund die Hälfte eingebrochen. Damit hat Richemont nicht nur die Werte aus dem Vorjahr, sondern hat auch die aus dem Vorkrisenjahr 2019 zum grössten Teil übertroffen.

Die Bank Vontobel spricht von einem "spektakulären Start" ins neue Jahr. Der Schmuckbereich werde auch in den nächsten fünf Jahren einer der Hauptwachstumstreiber des Luxusgütersektors sein und hier sei Richemont am besten positioniert, sagt Analyst Jean-Philippe Bertschy.

Die starke Performance des Schmucksegments, der profitabelsten Division, sei der wichtigste positive Aspekt der heutigen Veröffentlichung, schreibt die UBS in einem Kommentar. Wichtig sei zudem, dass zwei andere Bereiche, die dem Markt üblicherweise Sorgen bereiteten - nämlich der Fachhandel für Uhren und der Online-Handel - ebenfalls stark gewesen seien.

Damit sei Richemont dank der zusätzlich geöffneten Boutiquen und eines gewissen Nachholeffekts eine eindrückliche Beschleunigung gelungen. Da die Vorjahresbasis sehr tief sei, dürfte diese Vorjahresbasis in den kommenden Quartalen aber anspruchsvoller werden.

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